Six Sigma
Six Sigma (6 σ) ist ein Managementsystem zur Prozessverbesserung, ein statistisches Qualitätsziel und zugleich eine Methode des Qualitätsmanagements. Kernelement ist die Beschreibung, Messung, Analyse, Verbesserung und Überwachung von Geschäftsvorgängen mit statistischen Mitteln. In aller Regel kommt es bei jedem Qualitätsmerkmal zu unerwünschter Streuung in den Prozessergebnissen. Im Rahmen einer sogenannten Prozessfähigkeitsuntersuchung werden solche Abweichungen vom Idealzustand in Beziehung zum Toleranzbereich des betreffenden Merkmals gesetzt. Dabei spielt die Standardabweichung des Merkmals (Buchstabe: σ; gesprochen: Sigma) eine wesentliche Rolle. Sie misst die Streubreite des Merkmals, also wie stark die Merkmalswerte voneinander abweichen. Je größer die Standardabweichung im Vergleich zur Breite des Toleranzbereichs ist, desto wahrscheinlicher ist eine Überschreitung der Toleranzgrenzen. Ebenso gilt: Je weiter sich der Mittelwert vom Zentrum des Toleranzbereichs entfernt (je näher er an eine der Toleranzgrenzen heranrückt), desto größer ist der Überschreitungsanteil. Deswegen ist es sinnvoll, den Abstand zwischen dem Mittelwert und der nächstgelegenen Toleranzgrenze in Standardabweichungen zu messen. Dieser soll nie überschritten werden. Der Abstand geteilt durch 3 σ ist der Prozessfähigkeitsindex Cpk; es gilt Cpk = 1, wenn der Mittelwert 3 σ von der nächstgelegenen Toleranzgrenze entfernt ist. Der Name „Six Sigma“ kommt von der bei Six Sigma erhobenen Forderung, dass die nächstgelegene Toleranzgrenze mindestens sechs Standardabweichungen (6 σ, „Six Sigma“) vom Mittelwert entfernt liegen soll. Wenn diese Forderung erfüllt ist, kann man davon ausgehen, dass praktisch eine „Null-Fehler-Produktion“ erzielt wird und die Toleranzgrenzen so gut wie nie überschritten werden.